Die Lindenhofschule ist eine von 3000 Grundschulen des Landes NRW – 
durch das Konzept des jahrgangsübergreifenden Lernens jedoch anders als die meisten!

Im Zentrum der schulischen Arbeit stehen das Wohlergehen, eine umfassende Persönlichkeitsbildung und der Bildungserfolg aller Kinder.

Die Arbeit in jahrgangs- gemischten Klassen erfordert neue Formen des Lehrens und Lernens. Lehrer:innen werden zu Manager:innen des Unterrichts und begleiten die Kinder und ihre Eltern durch die Schulzeit.  

Sie leiten die Kinder an, Verantwortung für ihr Lernen zu übernehmen und ihren Lernprozess zunehmend mitzugestalten.


„Wenn du ein Schiff bauen willst,

so trommle nicht die Männer zusammen,

um Holz zu beschaffen und

Werkzeuge vorzubereiten,

sondern lehre sie die Sehnsucht

nach dem weiten Meer.“     

  Antoine de Saint-Exupery

Der Unterricht in gemischten Lerngruppen ist erfolgreich, wenn alle Schüler:innen von den Bildungserlebnissen und ‐angeboten profitieren können. Da die Lernmöglichkeiten der Kinder individuell unterschiedlich sind, steht im Unterricht die Sache im Vordergrund. Kinder lernen am besten in fächerübergreifenden Zusammenhängen, die sie aus ihrer Lebenswirklichkeit kennen.

Allen Lehrer:innen unserer Schule ist es ein besonderes Anliegen, durch die Gestaltung des Unterrichts eine Atmosphäre zu schaffen, die das Kind und seine Befindlichkeit in den Mittelpunkt des Lernens stellt und ihm die Möglichkeit gibt, in emotionaler und sozialer Sicherheit seine ganz persönlichen Lernfortschritte zu machen. In unserer Schule sind dafür räumliche Bedingungen geschaffen worden, die einen strukturierten Unterricht gewährleisten. Wir verstehen die Schulräume mit der vorbereiteten Umgebung als dritten Pädagogen neben den Lehrer:innen und den anderen Kindern.

Das Schulprogramm wurde auf dieser Grundlage und nach den Vorgaben der Richtlinien und Lehrpläne des Landes NRW erstellt. Es wird regelmäßig evaluiert und an aktuelle Gegebenheiten angepasst.

Die Säulen unseres Konzeptes

Experte werden und üben 

Während der Lernzeit bearbeiten die Kinder in den Fächern Deutsch und Mathematik Aufgaben in ihren Arbeitsheften, führen Übungen für die Fächer Englisch, Mathematik und Deutsch durch und arbeiten mit digitalen Medien. Sie bereiten sich auf Lernzielkontrollen und schriftliche Jahrgangsarbeiten vor, erstellen zu sachunterrichtlichen Themen Expertenarbeiten, betätigen sich im Bereich Kunst und nutzen Bewegungsmöglichkeiten. In ihrer Lerngruppe bearbeiten sie gemeinsame Themen, erlernen und festigen dabei u.a. wichtige Fachbegriffe und vertiefen fachliche und prozessorientierte Kompetenzen.

In ihrem Lerntagebuch dokumentieren und reflektieren sie in der Lernzeit am Nachmittag täglich ihren Schultag.



Neues kennen lernen

Die Fächer Sport, Englisch und Religionslehre, Sachunterricht Jahrgang 4 und Musik werden aus organisatorischen bzw. pädagogischen Gründen (Fachlehrer:innen) als Einzelstunden unterrichtet.

Sachunterricht

Im Sachunterricht für unsere 4. Klässler stehen vor allem folgende Themen im Focus:

– Radfahrausbildung

– Politische Bildung mit einem Besuch im Landtag

– Halver und NRW

– Kartenkunde,…

Englischunterricht

Durch das Inkrafttreten des neuen Lehrplans beginnt der Englischunterricht als Fachunterricht ab dem Schuljahr 2023/24 erst im Jahrgang 3. Weitere Infos folgen. 

Musik- und Religionsunterricht

Diese Fächer werden als Fachunterricht im Klassenverband unterrichtet.

Sportunterricht

Beim Sportunterricht wird die Jahrgangsmischung 1 – 4 vor allem aufgrund der körperlichen Unterschiede zwischen den älteren und jüngeren Schüler:innen aufgelöst. Die 1er/2er und 3er/4er der jeweiligen Partnerklassen gehen daher zusammen zum Sportunterricht. Neben diesen Fachsportstunden gibt es aber auch eine gemeinsame Klassensportstunde. In dieser stehen soziale Aspekte und die Freude an Sportspielen, die auch in der großen Altersmischung durchgeführt werden können, im Vordergrund.

Zum Schwimmunterricht ab Jahrgang 3 gehen unsere Kinder zur nahe gelegenen Schwimmhalle. 

In jedem Schuljahr trainieren Schulmannschaften für die regionalen Meisterschaften im Fußball (Mädchen/Jungen), Basketball, Schwimmen, und Turnen. 

Forschen und entdecken

Das Bild vom Lerndorf steht für einen Unterricht, der es den Schüler:innen ermöglicht, Unterschiedliches zu tun und zu lernen, was aber zugleich auf eine gemeinsame Sache bezogen ist (vgl. von der Groeben, Annemarie, Kaiser, Ingrid (2. Auflage 2013): Werkstatt Individualisierung, S.76)

Im Zeitraum eines Schuljahres führen wir mit der gesamten Schulgemeinschaft (in allen Lerngruppen und in allen Jahrgängen) zeitgleich zwei Lerndörfer zu unterschiedlichen Themen durch. Der zeitliche Rahmen der aktiven Arbeit an einem Thema beträgt ca. 4-8 Wochen. Die Themen werden so weit gefasst, dass hier fächerübergreifend gearbeitet werden kann und soll.

Ein Lerndorf ermöglicht das individuelle sowie das gemeinsame Lernen. Für jedes Thema wird ein leitendes Bildungsziel formuliert. Die zu erreichenden Lernziele werden in ein Fundamentum (Lernziele, die jedes Kind erreichen soll) und ein Additum (weiterführende Lernziele) differenziert. Diese Differenzierung entspricht inhaltsbezogenen und übergreifenden Kompetenzen, die für alle verbindlich sind bzw. zusätzlich erworben werden können.

Diese werden dann in konkreten methodischen Planungen umgesetzt. Im Rahmen einer Präsentation wird ein Lerndorf abgeschlossen. Sie kann öffentlich oder schulintern erfolgen.

Mögliche Präsentationsformen:

• Vortrag

• Ausstellung

• Schulfest

• Schülerzeitung

• Padlet…

Während der Arbeit an einem Lerndorf werden regelmäßige Besprechungs- und Planungsphasen einberufen, die ein effektives und effizientes Arbeiten ermöglichen und dabei Raum für unterschiedliche Zugangswege zum Thema ermöglichen. Durch die aktive Teilnahme an der Gestaltung eines Lerndorfs werden die Schüler:innen dazu befähigt, Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess und den der Gruppe zu übernehmen. Die unterschiedlichen Zugangswege ermöglichen ihnen ihre Identität und Persönlichkeit zu entwickeln und sich intensiv mit dem jeweiligen Thema zu befassen.

In den vergangenen Schuljahren haben wir sehr verschiedene Themen erforscht:

2014/15 Armut & Reichtum

2015/16 Energie

2016/17 Kinderrechte und Bauernhof

2018/19 Leseprojekt – Bücher können Brücken bauen- und Mittelalter

2019/20 Halver und Körper

2020/21 Weihnachten und Frühling

2021/22 Räderfahrzeuge und Farben & Farbstoffe

2022/23 Nachhaltigkeit & Klimaschutz und Unterwasserwelt

2023/24 Leseprojekt: Ritter, Drachen, Prinzen und Prinzessinnen

Die Arbeit in Projekten entspricht in etwa der eines Lerndorfes, wird aber über einen kürzeren Zeitraum durchgeführt

Demokratie lernen

In unserer Schule tragen alle Verantwortung für das gemeinsame Lernen und Leben.

Demokratie und Verantwortung werden täglich erfahrbar und gelebt. Klassenrat, Schülerparlament sowie Vereinbarungen für ein gutes Zusammenleben sind im Schulprogramm verankert.

Klassenrat & Schulparlament

Einmal wöchentlich findet in allen Lerngruppen der Klassenrat statt. Dieser wird von den Klassensprecher:innen oder von einem dafür gewählten Kind geleitet. In diesem Gremium können die Schüler:innen ihre eigenen Ideen und Meinungen einbringen. Im Bestreben eine Einigung für gemeinsame Anliegen und Konflikte zu finden, ist dies u.a. ein Ort, an dem die Kinder diskutieren, ihre Meinung begründen lernen und über ihre eigenen Gefühle sprechen können. Im Klassenrat werden auch Anträge für das Schulparlament gesammelt, welches einmal im Monat tagt.

Expertenarbeiten

Ab Jahrgang 2 befassen sich unsere Schüler:innen regelmäßig mit einem sachunterrichtlichen Thema ihrer Wahl und schreiben dazu eine Expertenarbeit. Dies geschieht im Rahmen der Lernzeit. Expertenarbeiten können in Einzel- Partner- oder Gruppenarbeit erstellt werden. Zu einer Expertenarbeit gehören immer ein Themenheft sowie ein Vortrag. Mit Hilfe einer Anleitung sammeln die Kinder Informationen aus Sachbüchern und dem Internet. Die Arbeit an dem Expertenthema schließt mit einem Vortrag, in der Regel für die Mitglieder der Klassengemeinschaft, ab. Hierbei kann der Vortrag durch verschiedene Präsentationsformen unterstützt werden. Die Darstellung auf einem Plakat oder dem Lapbook bieten sich an. Gerne wählen unsere Kinder eine Präsentation mit PowerPoint.

Ablauf des Vortrages

Während des Vortrages legen die Zuhörer:innen eine Stichwortsammlung an. Die älteren Kinder schreiben anschließend einen Sachtext zu dem Thema. Der Vortrag endet mit einer Feedbackrunde. Hier erfährt das Expertenkind Wertschätzung und erhält gezielt Rückmeldung über gelungene Elemente und Dinge, die beim nächsten Vortrag verbessert werden können. 

Vorstellung der Expertenarbeit

In regelmäßigen Abständen präsentieren unsere Schüler:innen ihre Expertenarbeiten ihrer Klasse oder auch den Eltern. Ausgewählte Vorträge können auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Unsere Tagesplanung

Eine feste Struktur für den Tag gibt den Kindern einen verlässlichen Orientierungsrahmen!

Seit Langem läuft der Unterrichtsvormittag bei uns ohne Schulklingel.

Der 45‐Minuten‐Rhythmus ist zu Gunsten des fächerübergreifenden und individualisierten Unterrichts größtenteils aufgelöst worden.



In jeder Klasse beginnt der Schultag mit der Vorstellung des Tagesplans im Sitzkreis.

Ein von der Klassengemeinschaft ausgewähltes Kind übernimmt für die Kalenderwoche die Kreisleitung. Neben der Darstellung des Datums erleichtern Piktogramme an der Tafel den jüngeren Kindern den Überblick. Der Kreisleiter oder die Kreisleiterin überprüft die Anwesenheit der Kinder und fordert sie auf, Fragen zum Ablauf des Tages zu stellen. Besonderheiten werden von der Lehrerin/dem Lehrer bekannt gegeben. Anschließend nennen die Kinder die Aufgaben, mit denen sie sich in den folgenden Lernzeiten beschäftigen werden. Nach einem gemeinsamen Lied setzen sie sich an den Platz und erledigen ihre individuellen Aufgaben.

In der Regel endet der Unterrichtsvormittag mit einem Abschlusskreis.

Lernzeit am Nachmittag

Ca. 60% unserer Schüler:innen verbringen den Nachmittag in der Offenen Ganztagsschule. 

7.45 – 8.00 UHR

Offener Anfang

8.00 – 9.30 UHR

MORGENKREIS / ARBEITSPLANUNG

LERNZEIT/FACHUNTERRICHT

9.30 – 9.55 UHR

FRÜHSTÜCK UND GROSSE PAUSE

9.55 – 11.30 UHR

LERNZEIT/FACHUNTERRICHT

ABSCHLUSSKREIS / REFLEXION

AUFGABEN FÜR DEN NACHMITTAG

11.30 – 11.45 UHR

PAUSE

11.45 – 13.25 UHR

FACHUNTERRICHT, LERNZEIT/ SONSTIGES

13.00 – 15.00 UHR

LERNZEIT IN DER OGS

Für die Lernzeit zu Hause haben wir einen Leitfaden für Eltern und Kinder verfasst.

Leistungskonzept

Mit der Einführung der Jahrgangsmischung 1-4 (ab 2004), der damit verbundenen Umgestaltung des schuleigenen Konzeptes und mit der Umsetzung der neuen Lehrpläne hat sich der Blick auf die Leistungsbeurteilung deutlich verändert.

Nicht allein das Ergebnis steht im Mittelpunkt des Lernens, sondern vielmehr der Weg dorthin. Lernentwicklungen und Leistungen wahrzunehmen und zu würdigen, Kinder individuell zu fördern und eigene Lernwege zu eröffnen und zu beschreiben sind Bausteine der pädagogischen Leistungskultur an unserer Schule.

Netzwerke

Schulen entwickeln sich am besten weiter,

wenn sie das nicht allein tun, sondern gemeinsam mit anderen Schulen – vor allem in schulischen Netzwerken!

Blick über den Zaun

Die Mitarbeit im Schulverbund “Blick über den Zaun” BüZ bewerten wir als Herausforderung den vorgegebenen Standards in hohem Maße gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit im „Arbeitskreis 13“, jetzt im „Arbeitskreis N“ seit 2009 mit Schulen unterschiedlicher Schulformen mit sehr verschiedenen Profilen aus Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern hat die Entwicklung unserer Schule nachhaltig beeinflusst und ist für uns ein wichtiges Instrument unserer Unterrichtentwicklung.
(siehe auch: „Was ist eine gute Schule? – Unsere Standards einer guten Schule“ (vgl. Referenzrahmen Schulqualität/ Qualitätstableau NRW, Kriterium 3.6.2.1).

Schule der Zukunft

Auf der Weltkonferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung in Rio 1992 haben 179 Länder der Erde die „Agenda 21“, das Aktionsprogramm der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, unterschrieben und auf dem Weltgipfel 2002 in Johannesburg bekräftigt.

Mit unserer Teilnahme an den Kampagnen „Schule der Zukunft“ 2009‐2021 wollen wir dazu beitragen, dass ökologische, ökonomische und soziale Ressourcen zum Wohl zukünftiger Generationen bewahrt werden.

Für die Kampagnen haben wir im Unterricht und Schulalltag im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung Projekte mit den Schwerpunktthemen Ernährung und Gesundheit durchführt. Damit wollen wir dazu beitragen, dass Kinder und Eltern Kompetenzen erwerben, die für eine zukunftsfähige Gestaltung ihres Lebens notwendig sind.

Zukunftsschulen

Individuelles Fördern heißt, jeder Schülerin und jedem Schüler im Kontext einer Lerngruppe die Chance zu geben, ihr bzw. sein motorisches, kognitives, emotionales und soziales Potenzial umfassend zu entwickeln.

Ein von Individueller Förderung geprägter Unterricht zielt auf die Kompetenzen, die Schülerinnen und Schüler als selbstständig Lernende in der Auseinandersetzung mit dem Unterrichtsgegenstand erwerben sollen.

Um das Lernen der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, anzuregen und zu begleiten, müssen die individuellen Lernvoraussetzungen, Lernbedürfnisse und Lernmöglichkeiten berücksichtigt werden. Schülerinnen und Schüler sollen sukzessive befähigt werden, Experten ihres eigenen Lernprozesses zu werden.

Auf diesem Weg benötigen sie Raum für ihre eigene Kompetenzentwicklung, auch im gegenseitigen Austausch und im Rahmen kooperativer Lernformen. Unverzichtbar sind hierbei diagnostisch fundierte Rückmeldung, Ermutigung, Beratung, bedarfsgerechte Unterstützung sowie die Vertrautheit im Umgang mit grundlegenden Methoden des eigenständigen Lernens einschließlich der Selbstbeobachtung des Lernens.